Allerdings kommt es laut Schipp immer darauf an, aus welchen Bestandteilen ein Gehalt besteht, manche Bestandteile dürfen Chefs tatsächlich streichen. Und: Auch Mitarbeiter haben Pflichten. Werden diese nicht eingehalten, kann dies auch zu einer Gehaltskürzung führen.

Was nicht zur regulären Vergütung gehört, kann das Unternehmen unter Umständen kürzen. Behält sich dieser beispielsweise vor, jedes Jahr neu zu entscheiden, ob Weihnachts- oder Urlaubsgeld gezahlt werden soll, kann er diese Leistungen kürzen oder ganz streichen.

Ein Mitarbeiter hat sich krankgemeldet. Wochenlang hat er oder sie die Krankschreibung oder Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung dem Unternehmen nicht vorgelegt. In einem solchen Fall hat der Chef das Recht, einen Teil des Gehalts einzubehalten, bis der Mitarbeiter den Nachweis erbringt.
Ein Mitarbeiter weigert sich aus irgendeinem Grund, wichtige Dokumente oder Werkzeuge herauszugeben. Und in einem solchen Fall kann das Unternehmen einen Teil des Gehalts oder Lohns seines Mitarbeiters einbehalten, bis die Person die Artikel zurückgibt.

Ein Arbeitnehmer schuldet seinem Arbeitgeber einen hohen Geldbetrag, den er auch nach wiederholter Aufforderung nicht herausgibt. Dies kann auch zu Gehaltskürzungen führen.

Ein Mitarbeiter ist verschuldet und gegen ihn liegt ein Vollstreckungsbescheid vor. Gläubiger haben das Recht, Geld direkt beim Schuldner einzuziehen. Allerdings muss der Arbeitgeber die Abgeltungsgrenze einhalten. Das heißt: Er oder sie kann nicht den gesamten Lohn oder Gehalt an die Gläubiger abtreten.