Wenn die Kinder außer Haus sind, finden viele das eigene Haus zu groß. Dann möchten sie vielleicht ein kleineres, altersgerechtes Zuhause. Oder sie wollen vom Land in eine Stadtwohnung ziehen, weil dort die Infrastruktur besser ist. Ältere Bauherren haben gute Chancen auf eine Finanzierung – sofern die Rahmenbedingungen stimmen.

„Die Finanzierung für die Generation über 50 unterscheidet sich eigentlich nicht von der für junge Bauherren“, sagt Udo Zimmermann, Spezialist für Baufinanzierung beim Finanzmakler Dr. Klein. Finanzinstitute haben die finanzielle Situation des Antragstellers nach bestimmten Kriterien wie Einkommen, Eigenkapital und Sicherheiten geprüft. „Wenn er nach Ihrer Einschätzung in der Lage ist, die monatliche Rate zu zahlen, bekommt er in der Regel den Kredit“, sagt Zimmermann.

Für eine fundierte Kaufentscheidung in jeder Lebensphase sind laut Baufinanzierungsmakler Interhyp folgende Faktoren ausschlaggebend: eine realistische Analyse der finanziellen Möglichkeiten, ein Blick auf die persönliche Lebenssituation und eine sorgfältige Abwägung, ob die Immobilie wirklich das bietet, was sie sich wünscht Lage, Zustand und Aussehen.
Kredite sollten bis 75 abbezahlt sein

Das Alter spielt nur eine untergeordnete Rolle. „Ganz zu vernachlässigen ist sie aber nicht“, sagt Roland Stecher, Finanzberater der Verbraucherzentrale Bremen. Gemäß der EU-Verordnung über Wohnimmobilienkredite stellen Banken sicher, dass Kredite innerhalb der statistischen Lebenserwartung zurückgezahlt werden. Sie beginnen damit oft im Alter von 75 Jahren. „Aber es gibt durchaus Fälle, in denen sie Kredite mit Laufzeiten von 15 bis 20 Jahren vergeben, obwohl der Kreditnehmer dann über 80 Jahre alt ist“, sagt Stecher.

Udo Zimmermann weist auch darauf hin, dass Banken nicht immer davon ausgehen, dass der Kunde seinen Kredit über die gesamte Lebensdauer vollständig zurückzahlt. „Mit einem Immobilienkredit haben Sie immer die Immobilie als Sicherheit, die Sie im Notfall nutzen können. Es unterscheidet sich von einem Verbraucherdarlehen“.

Kauf eines Grundstück auf Vorrat?
Baugrundstücke sind rar. Umso größer ist die Freude oft, wenn Privatpersonen oder Kommunen Grundstücke zum Verkauf anbieten. Doch nicht mehr nur bauwillige Familien, die schnell in ihr Eigenheim einziehen wollen, bemühen sich um die begehrte Immobilie.

Auch andere Interessenten nutzten die Gelegenheit. Eltern kaufen zum Beispiel gerne Grundstücke in der eigenen Region für ihre Kinder vorab, damit sie dort in ein paar Jahren bauen können.

Nun ist es durchaus verständlich, dass Eltern ihre erwachsenen Kinder beim Heranwachsen nah bei sich haben wollen. „Man sollte aber auch wissen, dass die Investition in Immobilien grundsätzlich eine spekulative Geldanlage ist“, sagt Rechtsanwältin Claudia Stoldt vom Arbeitskreis Bau und Immobilien im Deutschen Anwaltverein.

Niemand kann genau vorhersagen, wie sich der Markt in den nächsten Jahren entwickeln wird. „Lange Zeit sind die Preise stark gestiegen, aber das kann sich sehr schnell ändern“, sagt Stoldt. Daher ist es riskant, jetzt in der Hochpreisphase zu kaufen.