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Börsencrash: Laut Lexikon der Deutschen Börse handelt es sich um einen „extremen Einbruch der Börsenpreise“. Die Kurse sämtlicher börsennotierter Unternehmen entweder eines Landes oder gleich ganzer Regionen gehen auf Talfahrt. Die wichtigsten Aktienindizes fallen innerhalb kurzer Zeit um mehrere Prozent.
Unterschiedliche Faktoren können zu einem Börsencrash führen. Dazu gehören beispielsweise: • Naturkatastrophen • Kriege • Pandemien • massiv steigende Inflation • sprunghaft steigende Preise für wichtige Güter wie etwa Öl • radikale politische Entscheidungen • außergewöhnliche Marktentwicklungen (zum Beispiel „Blasen“) • Der letzte Börsencrash in Europa ereignete sich beim Ausbruch der Corona-Pandemie.
Anfang 2020 stürzten die Aktienmärkte weltweit ab. Auch der Deutsche Aktienindex (DAX) musste massive Kursverluste hinnehmen. Danach erholten sich die Märkte nur langsam. Seit 2021 gibt es Liefersperren für bestimmte Rohstoffe im Welthandel. Dazu gehören zum Beispiel Mikrochips, Plastik und Holz.
Börsencrash 1929 – Schwarzer Donnerstag/Freitag: Im Jahr 1929 befanden sich die Aktienmärkte auf einem ihrer größten Höhenflüge. Das lag daran, dass viele Kleinanlegerinnen Kredite aufnahmen, um angeblich sichere Wertpapiere zu kaufen. Im Herbst 1929 schwächten sich die Kurse allmählich ab, Anlegerinnen verkauften ihre Papiere. Am 24. Oktober 1929, dem „schwarzen Donnerstag“ (der wegen der Zeitverschiebung in Europa als „Schwarzer Freitag“ gilt), kam es zu panischen Reaktionen an der New Yorker Börse – und innerhalb kürzester Zeit zu massiven Verlusten. Der Gesamtwert der börsennotierten US-Unternehmen fiel in der Folge um elf Milliarden Dollar.
Der mehrere Wochen dauernde Kursverfall an der New Yorker Börse zog weite Kreise und erreichte auch die europäischen Börsen.
• Die Folgen: Viele Privatanlegerinnen verloren ihr Erspartes. Es kam zu einer tiefgreifenden Weltwirtschaftskrise. Um einen derartigen Crash in der Zukunft zu vermeiden, wurden an den Börsen erste Regulierungen eingeführt. Börsencrash 1987 – Schwarzer Montag: Der 19. Oktober 1987 gilt als der erste Börsencrash nach dem Zweiten Weltkrieg. Hohe Inflation, ein aus dem Ruder laufendes Handelsdefizit und ein schwächelnder Dollar sorgten für schwindendes Vertrauen in die US-Märkte. Zusammen mit den damals noch neuen schnelleren Börsenhandel per Computer trug dies dazu bei, dass am „Schwarzen Montag“ weltweit die Aktienkurse innerhalb weniger Stunden einbrachen. • Die Folgen: Die allgemeine Angst, dass der Crash wirtschaftlich ähnlich drastische Folgen nach sich ziehen könnte wie der „Schwarze Donnerstag“ im Jahr 1929, erwies sich als unbegründet. Rund 15 Monate später bewegten sich die meisten Kurse auf einem ähnlichen Niveau wie vor dem Crash. Börsencrash 2000 – Dotcom-Blase: In den späten 1990er Jahren kam es mit dem Siegeszug des Internets zu einem folgenschweren Hype: Anlegerinnen investierten hohe Summen in Technologie-Firmen, auch in Start-ups ohne schlüssiges Geschäftsmodell. Dass ihr Kalkül nicht aufging, realisierten sie Anfang 2000. Einige der neuen Internet-Unternehmen konnten ihre Versprechen nicht halten, die Anleger zogen sich in der Folge in großer Zahl aus der Branche zurück.
• Die Folgen: Im März 2000 platzte die Dotcom-Blase, der Markt brach massiv ein. Die Leidtragenden waren die unerfahrenen Kleinanlegerinnen, die zumeist nicht schnell genug ihre Wertpapiere verkauft hatten und damit viel Geld verloren. Denn die Aktien vieler der einst hochgepriesenen Technologie-Unternehmen waren praktisch wertlos geworden. Börsencrash 2007/2008 – Immobilien- und Weltwirtschaftskrise: In den USA kam es im Frühjahr 2007 zu einer Immobilienkrise, die in der Folge eine weltweite Bankenkrise auslöste. Zunächst waren seit 2001 einer steigenden Zahl von US-Bürgerinnen mit geringem Einkommen Immobilienkredite verkauft worden; die Häuser übernahmen die Funktion einer Hypothek.
Die kreditgebenden Banken in den USA hatten, um das Ausfallrisiko weiterzugeben, die Kredite in durch Hypotheken gesicherte Wertpapiere umgewandelt. Die von Ratingagenturen als sicher eingestuften Wertpapiere waren an Kreditinstitute weltweit verkauft worden.
Ab dem Jahr 2004 kletterten die variablen Zinssätze der Hypothekenkredite derart in die Höhe, dass sie für Darlehensnehmer*innen nicht mehr finanzierbar waren. Die Betroffenen mussten ihre Häuser verkaufen. Dadurch stürzten die Immobilienpreise drastisch ab.
Auch die Wertpapierpakete erlitten Verluste, somit auch die Banken. Im gesamten Finanzsektor machte sich Verunsicherung und Misstrauen breit. Kreditinstitute liehen sich kaum noch untereinander Geld. Es kam zu immensen Verlusten und Insolvenzen. Spektakulär war vor allem die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers.
• Die Folgen: Die Börsen verzeichneten massive Kurseinbrüche. Um einer Rezession gegenzusteuern, gab es Staatshilfen. In Deutschland machte die Politik den Weg für ein Bankenrettungspaket im Wert von 480 Milliarden Euro frei. Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft war die Weltfinanzkrise Auslöser der größten weltweiten Wirtschaftskrise seit den 1930er-Jahren. Regierungen haben seither umfangreiche Banken-Regulierungspakete auf den Weg gebracht, um einer erneuten Krise dieser Art vorzubeugen.
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