Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für die deutsche Wirtschaft in diesem und im nächsten Jahr nur ein vergleichsweise mageres Wachstum. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte 2022 um 1,2 % und nur noch um 0,8 % steigen, wie der IWF in seinem aktualisierten Bericht aus Deutschland ankündigte. “Der Krieg in der Ukraine sorgt für neuen Gegenwind”. Dazu gehörten eine Kürzung der Gaslieferungen aus Russland, höhere Energiepreise, Engpässe bei wichtigen Vorleistungen, eine schwächere Auslandsnachfrage und angespanntere Finanzierungsbedingungen.

Im Mai hatte der Fonds erklärt, dass sich das Wachstum von 2,9 % im Vorjahr auf rund 2 % im Jahr 2022 und leicht über 2 % im Jahr 2023 verlangsamen werde. „Wir glauben, dass dieses und das nächste Jahr eine Herausforderung für die deutsche Wirtschaft sein werden“, sagte der IWF Deutschlandexpertin Oya Celasun. Die Unsicherheit ist sehr hoch. Die größte Bedrohung ist ein längerer Stopp der verbleibenden russischen Gasexporte nach Deutschland und Europa.